Am 29.1. fanden sich über 200 Menschen zu einer spontanen Gedenk-Kundgebung am Regensburger Haidplatz zusammen. Die Horror-Meldungen aus Afghanistan reissen nicht ab aber die erneuten, immer schwereren und immer kürzer aufeinanderfolgenen Anschläge haben uns dazu bewegt, unsere Solidarität mit den Afghanen hier und dort mit kurzen Ansprachen und stiller Trauer zum Ausdruck zu bringen und uns gegen Abschiebungen in Kriegsgebiete stark zu machen.
Natalie Bayer (Initiative Regensburg: Ausbildung statt Abschiebung) spricht.
Der Einladungstext:
GEDENKVERANSTALTUNG MIT KUNDGEBUNG:
Trauer und Angst in Kabul, Trauer und Angst bei den Jugendlichen in Regensburg
Drei massive Anschläge erschütterten innerhalb einer Woche Afghanistan: erst auf ein großes internationales Hotel, auf die Hilfsorganisation „Save the Children“, dann am Samstag im Herzen der „allersichersten“ „grünen Zone“ von Kabul der schlimmste Anschlag.
Aber schon lange wissen alle, die es wissen wollen: Afghanistan ist nicht sicher, sondern ein Kriegsgebiet. Das bedeutet alltägliche Bedrohung des Lebens, Terror und Tod für die
Zivilbevölkerung. Trotzdem schiebt Bayern sogenannte „Identitätsverweigerer“ nach Kabul ab. Denn in Bayern gilt schon als solcher, wer nicht schnell genug einen Pass beschaffen
kann – was vielen schlichtweg nicht möglich ist, da sie nie in ihrem Leben einen hatten.
Wir sind erschüttert und traurig, dass so viele Menschen in Afghanistan sterben. Wir sind aber vor allem wütend auf die Politik der geschäftsführenden Bundesregierung und
der Bayrischen Staatsregierung, die immer noch dorthin abschiebt und damit auch Angst und Schrecken unter den hier lebenden Jugendlichen und ihren Betreuenden schürt.
Deshalb fordern wir:
− eine umgehende Neubewertung der Sicherheitslage in Afghanistan durch das Bundesaußenministerium
− ein sofortiges Ende der Abschiebungen
− Berücksichtigung der veränderten Lage bei den Entscheidungen des BAMF
− Die Abschaffung des bayrischen Konstrukts „Identitätsverweigerer“
− zeitnahe Erteilung von Ausbildungsgenehmigungen
Die Jugendlichen sollen wieder frei von Angst lernen und sich integrieren können. Die sie Betreuenden sollen nicht länger täglich um sie bangen.
Wir wollen zusammen trauern: um Bekannte, Freunde, Familienmitglieder, die Idee eines friedlichen Afghanistans.
Unterstützt die Jugendlichen und zeigt eure Solidarität!
WANN: Montag, 29. Januar, 17.30 Uhr
WO: Haidplatz/ Regensburg
Für ein Ende der Gewalt in Afghanistan – für einen sicheren Aufenthalt von geflüchteten Jugendlichen, ob aus Afghanistan, Iran, Irak, Pakistan, Somalia, der Ukraine, Aserbeidschan oder anderen Kriegs- und Krisengebieten!