Die Stadt Regensburg beteiligt sich am Anti-Abschiebe-Tag – und hisst die Fahne / Wochenblatt
Das Wochenblatt berichtet über die Teilnahme der Stadt Regensburg an unserer gemeinsamem Banneraktion mit dem Bayerischen Flüchtlingsrat #afghanistannotsafe.
[Die Stadträte] stimmten vergangenes Jahr dafür, die Bundesregierung aufzufordern, nicht mehr nach Afghanistan abzuschieben. Jetzt hat die Stadt deshalb Flagge gezeigt – und sich gemein gemacht mit Teilen der Anti-Abschiebe-Industrie. […] Kanzlerin Angela Merkel hat bekannt gegeben, dass aus Sicht der Bundesregierung Afghanistan wieder als sicher eingestuft werden kann […] „Entsprechend einem Stadtratsbeschluss vom Mai 2017 schließt sich sogar die Stadt Regensburg der Aktion an“, wird deshalb die Vorsitzende des Vereins „Ausbildung statt Abschiebung“, Julia von Seiche-Nordenheim, in der Facebook-Gruppe „Refugees Welcome“ zitiert.
In eigener Sache:
Auch wenn uns die Berichterstattung durch das Wochenblatt immer freut kann ich diesen Artikel als Admin der Webseite nicht ganze unkommentiert lassen. Das Wochenblatt macht sich mit „Anti-Abschiebe-Industrie“ hier einen sehr kritikwürdigen Begriff, den CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt im Mai geprägt hat zu eigen. An unserer Arbeit ist nichts „industrielles“, wir produzieren nichts und wir sind auch keine Profiteure sondern setzen in Gegenteil unsere Zeit, Geld und Kraft für unsere Mitmenschen ein. Abgeschoben wurden auch keinesfalls „fast ausschließlich Gefährder oder Kriminelle“. Dem Stadtrat vorzuwerfen, er würde Politik gegen die Regierung machen klingt als wäre es für Politiker fast sakrosant, Vorhaben anderer Parteien zu kritisieren (so etwas soll in einer Demokratie – siehe weiter unten – durchaus schon mal vorgekommen sein). Und anstatt auf das Leid der von Abschiebung bedrohten Afghanen einzugehen ergeht sich der Autor in einer kritischen Betrachtung einer Facebook-Gruppe, die wir zwar als Bündnispartner schätzen aber die nicht unsere ist und endeckt dort bei einigen der Postenden Demokratiedefizite. Das gleicht fast schon einer Themaverfehlung.